Pilger der Hoffnung - auf dem Weg des Friedens

Unter diesem Motto durften wir zwei Tage in Untermarchtal verweilen. Mit dabei war auch unsere Jubiläumskerze „50 Jahre Christkönig“ und herrlichstes Frühlingswetter.

Nach kurzer, angenehmer Fahrt trafen wir am Freitagnachmittag, 21.03.25, in Untermarchtal ein. Wir wurden sehr herzlich begrüßt, erhielten unsere Zimmerschlüssel und erste Informationen zum Haus. Nach dem Bezug der Zimmer und einem ersten Rundgang durch das Haus starteten wir, 16 Frauen und 4 Männer aus unserer Kirchengemeinde, um 17 Uhr in unserem Gruppenraum. Dort wartete bereits Schwester Rosemarie auf uns. Auf eine wortreiche Vorstellungsrunde wurde verzichtet. Stattdessen galt es, aus einer Menge an Kalenderbildern sich spontan eines auszusuchen und sich anhand des gewählten Bildes den anderen kurz vorzustellen. Weiter ging es mit den Impulsfragen „Was verbinde ich mit Hoffnung? Auf was hoffe ich? Was ist meine Hoffnung?“ Im Kreis um unsere brennende Jubiläumskerze sitzend, brachte uns Sr. Rosemarie dann das von Papst Franziskus ausgerufene Heilige Jahr 2025 näher. „Wozu die neue offene Tür? Welche Türen wollen wir in diesem Jahr öffnen? Durch welche neuen Türen wollen wir gehen?“ Mit Liedern aus „Kreuzungen“ und dem gemeinsamen Beten des „Heilig-Jahr-Gebets“ endete die erste Einheit und es ging zum Abendessen. Im Anschluss daran nahmen wir am monatlichen Friedensgebet der Schwestern in der Vinzenzkirche teil. Mit dabei waren auch die Firmlinge aus Frankenhofen. Im Anschluss daran ging es in unserem Gruppenraum um die Angebote in unserer Kirchengemeinde in unserem Jubiläumsjahr „2025, 50 Jahre Christkönigskirche“. Es gab Informationen zum Jubiläumstag selbst und Einladungen zu den anstehenden Events (Tansania, Frauengottesdienst, Chrisammesse, 21. April, …). Abgeschlossen wurde der Tag mit Gesprächen, Rätseln und Kartenspiel im kleinen Klosterkeller.

Den Samstag begannen wir um 7 Uhr früh, noch vor dem Frühstück, mit der Laudes und Eucharistiefeier. Gegen 9 Uhr rückte dann die Bibel in den Mittelpunkt, genauer gesagt Psalm 23. Erst in der Großgruppe vorgestellt, ging es dann an die Vertiefung in Kleingruppen in Form der „Lectio Divina“. Anhand von Fragen spürten wir dem Text nach. Wo geht es vom „ich“ zum „du“? Welche Erfahrungen begleiten den Weg? Welche Hirtenbilder und welche Gastmahlbilder gibt es? Wir stellten fest, dass es bei dem Psalm gar nicht so sehr um einen Hirten mit seiner Schafherde geht, wie man es als Bild oft im Kopf hat. Es stecken da ganz andere Bilder drin. So z.B. vom reich gedeckten Tisch, während die Feinde sich um einen versammeln, oder das von den Pfaden der Gerechtigkeit und dem übervollen Becher. Ergänzt wurde das Ganze durch die Fragen: „Welche Wege hat mich Gott bisher geführt? Wie war ich mit ihm unterwegs, was waren meine Erfahrungen?

Im zweiten Teil des Vormittags ging es dann kreativ weiter. Jede/r nahm nochmals das Bild von der Kennenlernrunde her, klebte es auf einen Papierbogen und umrahmte es mit Worten. Wie geht es mir heute? Was hat sich seit gestern in mir persönlich oder in Bezug auf das ausgewählte Foto verändert?

Alle Collagen wurden sodann an Pinwände geheftet, sodass eine große Bildergalerie unser aller Wünsche, Gedanken, Hoffnungen und Freuden entstand. Immer zu zweit wurde diese Galerie dann besichtigt, und wir machten einander gegenseitig auf die Besonderheiten der Bilder aufmerksam. Mit einem Austausch im Plenum über die Erfahrungen des Vormittags und mein Unterwegssein mit Gott endete der Samstagvormittag.

Den Nachmittag verbrachten wir oben beim Alten- und Pflegeheim „Maria Hilf“. Mittagessen und Nachmittagskaffee nahmen wir im Besuchercafé ein. Beides Mal konnte auch Herr Pfr. Gekle mit dabei sein. Die Stunden dazwischen waren wir auf dem Untermarchtaler Friedensweg unterwegs. Wir ließen uns von den 3 Stationen „Geborgenheit“, „Achtsamkeit“ und „Berufung“ berühren und ihre Gedanken auf und in uns wirken. An der großen Lourdesgrotte hatten wir die Gelegenheit, eine Kerze für die Menschen, die wir im Herzen tragen, zu entzünden und in der Grotte die Kerzen aufzustellen. Danach ging es von der Donau wieder hoch nach „Maria Hilf“, wo uns Sr. Rosemarie noch auf den Kreuzweg aufmerksam machte und viel von ihrer Arbeit bei den hochbetagten Bewohnern und Bewohnerinnen, die meisten sind zwischen 85 und 95 Jahre alt, berichtete. So manches stimmte uns nachdenklich und zeigte uns auf, dass wir in unserem Alltag weit häufiger Gott danken sollten, als wir es gemeinhin tun.

Auf dem Rückweg zum Besinnungshaus ließ es sich Pfr. Gekle nicht nehmen, uns ein Stück des Weges mit seinen beiden Stöcken zu begleiten und von dem ein oder anderen möglichst viel Aktuelles von dessen Familie oder von Westerheim im Allgemeinen zu erfahren. Der Abschied fiel nicht leicht, aber die Freude über den Besuch aus Westerheim war ihm deutlich anzumerken, und uns ging es nicht anders.

Pius Rauschmaier und Karin Baumeister